Montag, 22. Oktober 2012

Oktober

DANKE für Euren lieben Kommis zum letzten Post!
Ja, es tut weh, dass der kleine Kerl nun nie mehr kommt um seine Streicheleinheiten einzufordern.
Ich höre und sehe Chicco überall... oft ertappe ich mich dabei, dass ich dorthin gucke, wo er seine "Lieblingsplätze" zum chillen hatte oder zur Terassentür schaue, ob er da sitzt und rein will...

So schön die vergangenen Tage auch waren, sie stimmen mich traurig. Ich hab's einfach nicht so mit dem Herbst. Die vergängliche Natur, die Erinnerungen an den Herbst im Vorjahr - ist das bald wirklich schon ein Jahr her?- der herannahende November trägt zusätzlich dazu bei,  mich einzutrüben.

Trotz allem möchte ich einige Fotos zeigen.
Am 3. Oktober war bei uns im Dörfchen wieder Burgmarkt. Zum 20. Mal.

Wie seit vielen Jahren waren meine Freunde aus Bad Wildungen ein paar Tage zu Besuch.
Gerd hatte schon mehrfach einen eigenen Stand, in diesem Jahr hatte er ein Glücksrad gebaut,
mit 50 Cent Einsatz konnte man ein Holunderlikörchen gewinnen.
 Mein Freund Jens hat selbstverständlich das Glücksrad getestet.
Als Marktleiter musste er aber einen klaren Kopf behalten, den ganzen Tag führte er durchs Rahmenprogramm.
Ich habe mich nachmittags mit dem Blogger Dieter getroffen. Den Glockenturm aus dem Museumsgarten hat er hier gepostet. Meine wehmütigen Gedanken an mindestens 15 vergangene Burgmärkte mit dem Ehemann, der fast immer dort im Einsatz gewesen ist, verloren sich zum Glück durch den schönen  Nachmittag mit Dieter und Familie.
Vor kurzem sind drei neue Hortensien in meinen Garten eingezogen.
DIE wollte ich schon immer haben, ich hoffe, dass es den drei Damen  bei mir gefällt. Ich habe ihnen nämlich Gutes getan und sie in ein Torf-Erdgemisch gepflanzt.


 
Im Garten gibt es im Herbst sehr viel zu tun.
Viele Wochen umrahmten die Cosmeen malerisch das alte Kruzifix. Am Samstag habe ich die fast 2m hohen Pflanzen entsorgt, genau wie alle einjährigen Sommerblumen. Die meisten Kräuter und Stauden runtergeschnitten.
Der Rasen bekam noch einen letzten Schnitt. Bei den sommerlichen Temperaturen machte das Mähen sogar Spaß.... wenn mich zvor mein alter SA*O-Mäher (allerdings mit neuem Motor) nicht so herausgefordert hätte!
Gleich mehrere "Fehler" habe ich gemacht- das kommt davon, dass ich sonst nie mähen musste!

Fehler 1: mit Shok drin einfach weitergemäht- Folge: Motor ging einfach aus,
Fehler 2: zuviel Benzin eingespritzt- Folge: Motor "versoffen",
Fehler 3: beim Versuch beinm Mähen unter das Gartenhaus auch Unkraut wegzumähen eine Feder/Zahnrad des Shoks verbogen... Folge: Motor ging ebenfalls aus...
Ein Nachbar hat mir zum Glück geholfen!

Jeden Tag habe ich Laub zusammengerecht. Der große Walnussbam und die Magnolie halten ihr Laub aber noch fest. Goldgelb leuchtet es auch heute gegen den stahlblauen Himmel.

Diese uralte Kastanie in der Nachbarschaft habe ich jeden Tag beobachtet, wie sie ihr Blattwerk fallen ließ. Der Abendhimmel vor ein paar Tagen erzeugte wunderbares Licht. Der Baum strahlte regelrecht.



Gestern Abend habe ich gegen 21.00 Uhr das Kreischen der wegfliegenden Irrgänse gehört!
Schade, denn es ist ein untrügliches Zeichen, dass nun bald der Winter Einzug hält!




 

Samstag, 20. Oktober 2012

Goodbye Chicco




 
 
 
Gestern ist unser Kater Chicco überfahren worden.
Am Nachmittag, als die Sonne warm vom Himmel schien und ich mit meiner Mutter draußen saß.
Er ist direkt vor unserem Haus überfahren oder tödlich angefahren worden.
Zeugen kamen unmittelbar nach dem Unfall zu uns und berichteten, dass der Autofahrer nicht für die Katze gebremst hat. Sie haben gesehen, dass Chicco nach der Kollision relexartig in unsere Einfahrt gerannt ist.
 
Chicco
2006-2012
 
Du hast uns viele Sorgen gemacht.
Es war schlimm als Du im August 2009 schon einmal von einem Auto gestreift wurdest und daraufhin Dein rechtes Auge verloren hast.
 
Aber Du hast uns soviel Freude und schöne Momente bereitet.
Du warst ein so tapferer genügsamer drahtiger Kater mit einen so lieben Wesen.
Wir haben Dich sehr lieb gehabt und werden Dich nie vergessen!
 
Dein Kumpel Luke ist nun alleine und vermisst Dich sicher auch. Er, der Dich eigentlich nur geduldet hatte, erlebt nun auch zum 2. Mal, dass man als Katze in unserem Dorf gefährlich lebt.
Kurz bevor wir Chicco aufnahmen ist Lukes Schwester Lea ebenfalls vor unserem Haus überfahren worden.
 

 
 

Samstag, 13. Oktober 2012

Kultur im Herbst

Vielen Dank für die vielen lieben Kommentare zu meinem letzten post!
Es ist gut für mich, hier im Blog ein wenig von meinen Gefühlen zu erzählen, es hilft mir etwas mit der Trauer umzugehen.

In der letzten Zeit bin ich nicht zum bloggen gekommen, dadurch bin ich im Rückstand. Zuviel hat sich in den letzten Wochen ereignet.
Und dies hier wird wieder ein etwas umfangreicher Beitrag, Von einem Lebensgefühl möchte ich etwas erzählen:

Zugegeben- ohne Schminke gehe ich meist nicht aus dem Haus! Auf Make-up verzichte ich oft an gewöhnlichen Tagen, aber niemals auf Kajal, Wimperntusche und Lippenstift  (und Nagellack).
Auch Concealer und ein transparenter Puder gehören für mich zur täglichen Anwendung. Dennoch lege ich Wert auf einen natürlichen Look, bloß nicht zugespachtelt und maskiert aussehen.
Ebenso beim Haarstyling mag ich es nicht, wenn es zu einer langen Prozedur ausartet, zum Glück habe ich einen gute Wahl mit meiner längeren Bob-Frisur getroffenn: vorne lang und hinten kurz (ungefähr das Gegenteil der Vo-ku-hi-la-Frisur!) geht das Frisieren ratzfatz, ein paarmal über die große Rundbürste gefönt, auskühlen lassen, schütteln und das Haar sitzt- meist auch ohne Haarspray.
Alles in allem brauche ich morgens dafür eine Viertelstunde.

Warum ich das hier schreibe:
Ich habe versucht, mich in die Zeit vor 400 Jahren hineinzuversetzen! In das epochale Zeitalter des Barock. Wie ich mich als Adelige, z. B. als eine Herzogin, gefühlt und benommen hätte...
oder als stets zu Diensten als verfügbare Mätresse eines bedeutenden Mannes, der in weißer Strumpfhose in Absatzschuhen, Samtwams, Spitzenjabot und unvermeidlicher Perücke gekleidet wäre...

Schon lange hätte ich mich nur mit Parfum gewaschen, mit "Eau de Toilette". Mein Gesicht wäre  weiß gepudert, mit einer  Mehl oder Kalk und Blei -Mischung, auch die Haare,  darauf dann die Hochsteckfrisur-Perücke! Alles mit einer dicken Puderschicht überdeckt. Die Flöhe und Läuse sollten in die eigens dafür in der Perücke versteckten Drahtfalle. Mit Anfang 50 wäre ich wahrscheinlich aufgrund dieser Zustände schon tot oder mindestens an der Syphillis erkrankt...

Die wunderschönen kostbaren Barockkleider, die mir mindestens eine Zofe anziehen würde, täuschen aber nicht darüber hinweg, dass das Leben am Hofe kein Zuckerschlecken ist..

Im Netz habe ich etwas über das Lebensgefühl gefunden:
Es gibt zwei verschiedene Grundrichtungen im barocken Lebensgefühl, die kontrastreicher nicht sein könnten. Auf der einen Seite steht „Carpe Diem“. Das heißt soviel wie „Nutze und genieße den Tag!“ Kennzeichnend hierfür ist die Gier nach Lebensgenuss, die Verherrlichung des Diesseits und das Bestreben nach prunkvoller Repräsentation. Lyrik, die das Lebensgefühl „Carpe Diem“ ausdrückt, ist häufig sehr fröhlich und auffordernd.
Auf der anderen Seite steht das Lebensgefühl „Memento Mori“. Das heißt „Denke daran, dass du sterben musst!“ Dieses Gefühl resultiert aus der Vorstellung, dass alle weltliche Pracht vergänglich ist und man sich deswegen weg vom Diesseits hin zum Jenseits orientieren soll. Lyrik, die durch dieses Lebensgefühl gekennzeichnet ist, ist häufig nachdenklich, verzweifelnd und hinterfragend

Inspiriert diesen kleinen Vergleich anzustellen bin ich durch einen kleinen Kulturtrip.
Ich habe Museumsluft geschnuppert!
Der Chorausflug in diesem Jahr führte mich nach Ludwigsburg und da galt es das barocke Residenzschloß an zwei Tagen zu besichtigen

Ludwigsburg, eine Stadt mit fast 90.000 Einwohnern in der Nähe von Stuttgart, hat seinen Namen von Eberhard Ludwig, einem Herzog des würtembergisches Königshauses.

Dieser Eberhard Ludwig hatte sich um 1700  das Schloss Versailles von Ludwig XIV. angesehen. Begeistert von dem barocken Palast ließ er nach diesem Vorbild ein kleines Jagdschloss erbauen. In 29 Jahren wurde eine gewaltige Schlossanlage angelegt.


Das Schloss wurde über eine völlig geradlinige Straßenverbindung mit der damaligen Hauptresidenz Württembergs, dem Residenzschloss Ludwigsburg verbunden (Foto und Text via Wikipedia)

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Mein Fotoherz schlug bei diesem Anblick schneller: der Marmorsaal  (schnell ein Bild ohne Blitz geschossen, fotografieren innen war verboten)'



 Die Schlossanlage ist riesig.  Im Wikipedia habe ich diese Briefmarke von 2004 entdeckt.



 
 Der Blick von der Schlossterasse nach links zu einem kleinen Teil der riesigen Gartenanlage "Blühendes Barock" und nach rechts zur weltgrößten Kürbisaustellung.(klick). Unglaublich, was der Veranstalter sich so alles einfalles lässt.
Drei Stilepochen sind im Ludwigsburger Schloss vereint: Barock, Rokkoko und Klassizismus.Die vielen prunkvollen Räume zu besichtigen war schon sehr interessant.

Über das "Leben am Hofe" erfuhr ich:
Der Gründer Ludwigburgs, Herzog Eberhard Ludwig, hielt sich neben seiner Ehefrau völlig öffentlich jahrzentelang eine Mätresse.
Ein späterer Herrscher, Herzog Carl Eugen, war ebenfalls ein großer Frauenliebhaber, man sagt, er habe 300 uneheliche Söhne..( und sicher genausoviele Töchter) .Von ihm erzählte eine Anekdote, dass er eine Anweisung an alle Damen herausgegeben habe, dass alle "Frauenzimmer"die einen Ball besuchen wollten und mit ihm bereits einen körperlichen Kontakt hatten,  hellblaue Seidenschuhe tragen mussten... übersetzt in die heutíge Zeit stell ich mir das lustig vor... das Leben in dieser Zeit allerdings nicht. Mein Lebensgefühl von heute ist mir genau passend.

Aber ich mag  die beiden Meister der Barockmusik Johann Sebastian Bach und Georg Friedrich Händel.
Von Bach besonders das Weihnachtsoratorium, die mächtige "Toccata" aber auch die ruhigen Goldbergvariationen. Mein Favorit ist momentan Händel, wer die Feuerwerksmusik kennt und mag, versteht mich sicher, warum "La réjouissance" zu meinen aboluten Klassiklieblingen gehört... Jedenfalls halte ich es wie der König, der der so begeistert war, dass er befohlen hat, diese Musik dreimal hintereinander zu spielen...
Ach ja, die "Quatro stagnioni" von Antonio Vivaldi gehören auch noch zu meinen Lieblingen, desonders der "Frühling".

Ich könnte jetzt noch mehr aufzählen...
vielleicht ein anderes Mal.